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Leichte Sprache in der Medizin
Seit Oktober 2020 arbeiten wir eng mit einem großen Krankenhaus-Unternehmen zusammen, um die Inhalte ihrer Website in Leichte Sprache zu vereinfachen. Im Gesundheitswesen haben alle Patientinnen und Patienten das Recht, Informationen in Leichter Sprache zu erhalten. Besonders ältere Menschen und Personen mit psychischen Erkrankungen empfinden komplexe medizinische Texte als Barrieren und profitieren nachweislich von einfachen, gut strukturierten Sätzen.
Gesundheitsinformationen in Leichter Sprache
Gesundheits-Informationen sind Wissen über Gesundheit, Krankheiten und ihre Folgen. Dazu gehören auch Vorbeugung, Pflege und Krankheitsbewältigung. Außerdem zählen Früherkennung, Diagnose und Behandlung dazu. Gesundheits-Informationen sind Teil der Fach-Kommunikation. Sie geben Wissen aus der Medizin weiter.
Oft richten sie sich an fachliche Laien. Fachliche Laien sind Menschen ohne medizinisches Wissen.
Diese Texte sind oft schwer zu verstehen. Fachliche Laien können das manchmal ausgleichen.
Menschen mit Beeinträchtigungen können das oft nicht. Für diese Menschen müssen die Texte einfacher sein.
Arzneimittel, Medizinprodukte und Packungs-Beilagen
Für viele Menschen ist der Beipackzettel schwer zu verstehen. Bei falscher Anwendung können Medikamente schaden. Der Satz „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage…“ ist bekannt.
Wenn man den Beipackzettel nicht liest, kann das gefährlich sein.
Eine Studie zeigt: Viele Patienten finden den Beipackzettel nicht hilfreich.
- 42 Prozent sagen, der Text ist zu lang
- 20 Prozent finden ihn unverständlich
- 17 Prozent sagen, die Schrift ist zu klein
- Ältere Menschen haben mehr Probleme damit
Wer den Beipackzettel nicht versteht, nutzt ihn nicht richtig. Das kann zu falscher Dosierung und falscher Lagerung führen. Das Medikament wirkt dann nicht richtig oder hat Nebenwirkungen. Viele Patienten verstehen die Angaben falsch. Jeder dritte Patient nimmt das Medikament nicht, weil er durch den Beipackzettel verunsichert ist.
Der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) rät: Wer den Beipackzettel nicht versteht, soll den Arzt oder Apotheker fragen. Diese können am besten über Einnahme, Wirkung und Nebenwirkungen informieren. Vor allem bei mehreren Medikamenten weiß der Arzt über Wechselwirkungen Bescheid. Der Beipackzettel gibt nur Hinweise.
Es gibt keine zentrale Stelle für unabhängige Informationen zu Medikamenten. Patienten können aber viele Informationsangebote nutzen. Krankenkassen haben Info-Telefone mit Medizinern. Die Arzneimittelkommission gibt Therapie-Empfehlungen.
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